Liebe Diezerinnen und Diezer,
eine gute Freundin hat mir einen Liedtext geschickt, der mich sehr anrührt und nachdenklich stimmt: „Wir haben reich gedeckte Tische, als wenn das selbstverständlich wär. Schutz und Wärme, ein Zuhause. Wir können uns wirklich nicht beschweren. Wir sind Freunde, wir sind Nachbarn, uns beziehungsweise nah. Wir haben Väter, Mütter, Kinder. Alle Wunder sind noch da.“ So dichtet die Gruppe „Könige und Priester“. Doch können wir diese vermeintlichen Basics überhaupt noch wahrnehmen und Dankbarkeit dafür empfinden? „Könige und Priester“ fragen: „Warum tanzen wir nicht, warum lachen wir nicht, warum feiern wir nicht, gemeinsam?“.
Verglichen mit vielen Menschen auf dieser Welt geht es den meisten von uns wirklich gut. Natürlich, wir alle haben unsere Päckchen zu tragen, mal ein größeres, mal ein kleineres. Bei vielen wird in diesem Winter das Geld knapper werden. Deswegen freue ich mich sehr, dass es in Diez so viele rührige Initiativen gibt, die helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Herzlichst danken möchte ich dafür dem Willkommenskreis, „Diez hält zusammen“, dem neu gegründeten Bürgerfonds „Fundus17“ und vielen anderen, die sich engagieren.
Wir nehmen vieles als selbstverständlich. Mit den Bildern des Ukraine-Krieges vor Augen kommen alten Menschen derzeit oft schlimme Erinnerungen aus ihrer Kindheit in den Sinn. Die Jüngeren haben solche entbehrungsreichen Zeiten nicht erlebt. Der Wohlstand wuchs und wuchs, die Autos und die Häuser wurden immer größer. Unsere Demokratie hat sich in den letzten Jahrzehnten etabliert, mit vielen Freiheiten und Rechten. Ich finde, wir sollten das alles nicht aus den Augen verlieren, sondern froh und dankbar darüber sein und uns in nicht so einfachen Zeiten auf das besinnen, was wichtig ist, uns gegenseitig helfen und füreinander da sein. „Ich glaube, am Ende des Tages ist alles, was wir haben, einfach nur Gnade“, dichten „Könige und Priester“.
Ich wünsche allen frohe Weihnachtstage im Kreise ihrer Lieben und ein gutes Neues Jahr, das hoffentlich wieder mehr positive Nachrichten für uns bereithält.
In diesem Sinne, wir sehen uns!
Herzlichst Annette Wick
P.s. Und hier noch ein Tipp für die Zeit zwischen den Jahren, wenn man sich nach viel Sitzen und Essen auf Bewegung freut: Eine der letzten Maßnahmen im Rahmen des Tunnelbaus ist nun auch abgeschlossen worden. Das Stück des Jakobswegs vom Schaumburger Hof hinauf zum Geisenberg wurde instand gesetzt. Die Wandersleute können jetzt also wieder der früheren Wegführung folgen, aber auf eine sehr viel komfortablere Weise. Es wurden Stufen und eine Absturzsicherung eingebaut, und der Weg wurde beschnitten, so dass man nun dornenfrei entlang wandern kann. Viel Freude dabei!