Liebe Diezerinnen und Diezer,
am 25.11.2022 findet der Gedenktag gegen Gewalt an Frauen statt.
Zu diesem Anlass sind in der Stadt und im Kreis Fahnen in orange oder dunklem Lila gehisst.
Sie machen auf ein Thema aufmerksam, das leider immer noch aktuell ist: es geht um Gewalt an Frauen. Wenn man nun an Länder weit weg von Europa denkt, in denen Frauen sehr wenige Rechte haben und teilweise brutaler Gewalt ausgesetzt sind, dann ist man auf dem Holzweg. Laut EU erfährt auch in Europa jede dritte Frau einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Die Gewalt hat viele Gesichter und ist auch in Deutschland präsent. Allein in 2020 wurden 359 Frauen Opfer von (versuchter) Tötung durch ihren Partner oder Ex-Partner, 139 wurden tatsächlich ermordet. 9 Frauen wurden täglich von ihrem Partner vergewaltigt oder sexuell genötigt. Die Zahlen für 2021 werden am 25.11.2022 vom BKA veröffentlicht.
Grund genug also für einen Gedenktag, der uns das Thema bewusst machen soll. Er geht zurück auf den Todestag von drei Frauen, die nach monatelanger Folter am 25.11.1960 in der Dominikanischen Republik getötet wurden. Sie hatten sich dem Widerstand gegen den damaligen Diktator Trujillo angeschlossen. Zunächst wurde es ein Gedenktag in Südamerika, bis die Vereinten Nationen ihn 1990 weltweit offiziell zum Aktions- und Gedenktag ausriefen.
Aber es ist wichtig, auch abseits dieses Gedenktages die Augen nicht vor dem Thema zu verschließen. Die regionalen Frauenhäuser in Limburg, Koblenz, Mayen und im Westerwald brauchen Spenden, um Opfern Zuflucht zu gewähren. Ein bundesweites Hilfetelefon ist unter 08000 116016 rund um die Uhr besetzt und damit eine Anlaufstelle für betroffene Frauen und Menschen aus deren Umfeld. Schauen Sie nicht weg! Bis zum 10.12.2022 finden im Kreisgebiet und in den Nachbarkreisen zahlreiche Veranstaltungen statt. Gehen Sie hin und setzen damit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen!
Neben diesem traurigen Thema beschäftigen uns weiterhin Klimawandel, der Krieg in der Ukraine und die Energieproblematik.
So stellt sich natürlich die Frage, wie wir in diesem Jahr mit Weihnachten umgehen. Die Advents- und Weihnachtszeit ist bei uns eine Zeit des Zusammenrückens und des Trostes, die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten und Gemeinden dafür ein jährliches Zeichen. So wollen wir auch in diesem Jahr trotz oder vielleicht gerade wegen der traurigen Zeit Lichter zum Leuchten bringen, dies aber bewusst gestalten.
Auf dem Alten Markt steht an der Stelle des entfernten Baumes eine Weihnachtstanne, die - zusammen mit der Straßenbeleuchtung geschaltet – von Bodenleuchtern ihr Licht erhält und noch geschmückt werden wird.
Der Gewerbeverein wird in der Innenstadt kleine Tannenbäume aufstellen, die mit energieparenden LED-Lichtern versehen sind. Die Beleuchtung über den Straßen wird es in diesem Jahr nicht geben. Der Gewerbeverein schätzt, dass so 70% weniger Energie als im Vorjahr verbraucht wird!
Ich freue mich sehr über dieses Engagement und möchte den Aktiven herzlich dafür danken!
Lichter sind Hoffnungsschimmer in dieser Zeit, und Hoffnung brauchen wir Menschen.
Uns allen wünsche ich eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit mit freundlichen Begegnungen untereinander.
Wir sehen uns!
Herzlichst Annette Wick