Februar - III

Liebe Diezerinnen und Diezer,

am Aschermittwoch ist alles vorbei – so heißt es in der Fastnacht. Die war auch dieses Jahr wieder richtig schön! Ob bei der Hüttengaudi, der Erstürmung unseres Schlosses Oranienstein, beim Umzug und beim Prinzenempfang in Hadamar, oder bei den vielen Kappensitzungen, den Möhnebällen und anderen Fastnachtsveranstaltungen in unserer Verbandsgemeinde.

Ein Highlight folgte dem anderen, und es hat so gut getan, mal wieder herzhaft zu lachen und ausgelassen zu sein.

Ende 1950 rief die Karnevalsgesellschaft KG Hadamar gemeinsam mit dem Limburger Karnevalsverein Blaue Funker und der 1. GKG Diez den Dreierbund ins Leben. Ziel sollte sein, gemeinsam Karneval zu feiern und sich bei Sitzungen und Umzügen in den drei Städten zu unterstützen.

Leider hat sich ja im letzten Jahr unsere traditionsreiche 1. GKG – die 1. Große Karnevalsgesellschaft – aufgelöst. Was wirklich sehr schade ist… Trotzdem wollen wir Diezer den Dreierbund weiterhin unterstützen… Der nächste Zug, der durch Diez rollt, rollt 2026. Bis dahin muss ein neues Konzept her! Dazu benötigen wir aber Frauen und Männer, die uns unterstützen Frei nach dem Motto: Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann gründet man einen Arbeitskreis….

Schauen wir mal, was wir auf die Beine stellen können!!

Und es wäre doch wirklich sehr schade, wenn uns das nicht gelingen würde. Die stadt-, kreis-, ja sogar landesübergreifende Zusammenarbeit, die an anderen Stellen manchmal auch hakt, hat in der Fastnacht wirklich wunderbar funktioniert. Und es wäre schön, wenn diese Tradition weiter Bestand hätte!

Am 07.02.2024 jährte sich das Jahrhunderthochwasser in Diez zum 40. Mal! Viele werden sich noch an diesen Tag erinnern können! Durch das ständig steigende Hochwasser. Im Stadtgebiet Diez, Höchst-Pegelstand 7,68 Meter, waren an diesem Tag katastrophale Zustände eingetreten. Diese besondere Lage führte dazu, dass die Bundeswehr, das Fernmeldebataillon 5 zum Einsatz kam. Die Situation erkennend und die Lage richtig einschätzend, ordnete der Kommandeur des Fernmeldebataillon 5 am Abend des 07.Februars für alle verfügbaren Soldaten des Bataillon und der Fernmeldeausbildungskompanie 1/5 Ausgangssperre an. Der Einsatz von Personal und Material wurde vorbereitet. Es wurde im Stabsgebäude ein Gefechtsstand eingerichtet, der sämtliche Hilferufe entgegen nahm und die erforderlichen Maßnahmen koordinierte.

Am 07.02.1984 waren am Abend in Diez bereits 384 Soldaten und 16 Kraftfahrzeuge im Einsatz, ohne dass eine Anforderung von ziviler Seite vorgelegen hatte.

Am Folgetag, de, 08.02.1984, stieg der Wasserspiegel weiter an. Die Situation im Stadtgebiet nahm katastrophale Ausmaße an. Der Bataillonskommandeur übernahm persönlich die Einsatzleitung vor Ort.

Der Gefechtsstand des Kommandeurs befand sich im Hof von Holland. Er verließ diesen Platz erst wieder am 10.02.1984, nachdem das Schlimmste vorbei war.

Die Soldaten leisteten am 08.02 und am 09.02. Februar Schwerstarbeit unter extrem widrigen Bedingungen und bei für diesen Auftrag unzureichender Ausrüstung. Sie füllten Sandsäcke, räumten Geschäfte und Häuser, versorgten die Bevölkerung mit heißen Getränken und warmen Mahlzeiten. Sie holten auf Wunsch Personen aus ihren Häusern, brachten kranke Menschen zum Arzt und waren überall dort zur Stelle, wo sie gebraucht wurden!

Seit jeher gefährdet Hochwasser der Lahn, häufig auch im Zusammenspiel mit der Aar, die Diezer Innenstadt, Keller liefen über Jahrzehnte - ja Jahrhunderte hin - recht regelmäßig voll, auch die Erdgeschosse waren immer wieder betroffen. Auch Straßen mussten gesperrt, der Verkehr weiträumig umgeleitet werden.

Die Marken der bisherigen Höchststände lassen sich auch noch heute von Tafeln in der Hauswand der Amtsapotheke Wuth in der Wilhelmstraße ablesen.

Mit den Jahren sind durch Ausbau und Anhebung der Straßen, der Kanalisation und hier insbesondere im Rahmen der Neugestaltung der Innenstadt auch von Pumpenanlagen, die bis zu einem bestimmten Wasserstand (650 cm) der Lahn die Kanalisation im Stadtgebiet entlastet, konnten hier sukzessive Verbesserungen erreicht werden. U. a. wurden auch Vorrichtungen geschaffen, um den ungehemmten Wassereintritt aus der Lahn durch das „knechte Gässje“ in die Altstadt zu verhindern, gleiches auch an der Wasserentnahmestelle aus der Aar für die Feuerwehr an der Wilhelmstraße sowie auch die Zufahrt des Parkhauses Werkes. Allerdings gibt es noch immer offene Stellen, durch die wir ab Pegelständen von über ca. 560 noch immer Gefahr laufen, dass die Innenstadt doch wieder „geflutet“ wird.

Hier müssen wir, neben anderen vermeintlich kleineren Punkten, insbesondere an die Zufahrt zur Lahn zwischen der neuen Aarbrücke vor der Tunnelzufahrt und der „Alten Kaserne“ sowie auch der andern Seite der Aar in der Kanalstraße denken. Auch wenn hier durch den Umbau im Zusammenhang mit der neuen Streckenführung durch den Tunnel ebenfalls eine deutliche Anhebung der Straße stattgefunden hat und auch der Umbau der „Alten Kaserne“ und dessen nun deutlich angehobener Parkplatz für eine Entschärfung bei Pegelstände sorgte, konnten wir in den letzten Jahren seit Inbetriebnahme des Tunnels immer wieder sehen, dass hier noch dringender Handlungsbedarf besteht.

Vor diesem Hintergrund planen und arbeiten wir (seitens des Bauhofes) schon lange daran, hier eine wirkungsvolle Lösung, die den Umständen vor Ort gerecht wird, zu finden.

Am Donnerstag, 08.02.2024, also 40 Jahre nach der Katastrophe, fand nun eine Vorführung eines global operierenden Herstellers mit jahrzehntelanger Erfahrung und der ausschließlichen Ausrichtung auf Hochwasserschutz für die verschiedensten Ansprüche statt. Teilgenomen haben hier neben „mir“ und „meinem“ Bauhof der Stadt Diez auch ein stellvertretender Wehrleiter der VG Diez, Herr Wilbert. Hier wurden vor Ort die verschiedenen Systeme vorgestellt und auch aufgebaut. So hat sich schnell und deutlich herauskristallisiert, welche Systeme für unsere Bedingungen am sinnvollsten sein würden. Im nächsten Schritt soll nun recht zeitnah die weitere Umsetzung besprochen werden, hierzu ist natürlich auch der LBM eingebunden, da der hier auch zu schützende Straßenbereich in dessen Zuständigkeit liegt. Finanzmittel zur Beschaffung wurden im Haushalt 2024 (i.H.v. 25t€) berücksichtigt.

Noch eine Info zur Baustelle der Deutschen Telekom am Marktplatz… Die Deutsche Telekom erneuert zurzeit einen Kabelschacht im Bereich Rosenstraße / Marktplatz in Diez. Die durchaus umfangreichen Arbeiten erfolgen auf Grundlage des Telekommunikationsgesetzes, die Verbandsgemeindeverwaltung hat die erforderliche Aufbruchgenehmigung für den betroffenen Bereich des Marktplatzes sowie die verkehrsbehördliche Anordnung zur Sperrung von Parkplätzen vor dem Marktplatz entlang der Rosenstraße erteilt. Die Parkplatz-Sperrung ist für die Dauer der Maßnahme unumgänglich, damit der Verkehr in der Rosenstraße weiter fließen kann. Wie uns die Deutsche Telekom mitteilte, sollen die Schachtarbeiten binnen zwei Wochen abgeschlossen sein.

Ich wünsche allen eine gute Zeit, wir sehen uns!

Herzlichst,
Annette Wick

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