Aktuelles Objekt des Monats

    Oktober / November 2024

    Reklamemarken aus dem Diezer Felkebad

    Andenken und Souvenirs von erinnerungswürdigen Orten und Veranstaltungen kennen wir aus zahlreichen Shops in Touristenorten, vor allem in Form der klassischen Kühlschrankmagnete.
    Merchandise ist insbesondere aus der Fankultur von Musik, Film und Sport bekannt. Jedoch ist dies kein spezifisch in der Moderne auftretendes Phänomen. Schon die Römer kannten Fan-Artikel und vermarkteten kleine Gegenstände, wie etwa Tonfiguren von bekannten Gladiatoren, vor den entsprechenden Vorführungen.
    Das Objekt des Monats Oktober zeigt den Restbestand einer Druckauflage von Reklamemarken für das Diezer Felkebad. Reklamemarken waren im letzten Jahrhundert ein beliebter Werbeträger und erreichten den Höhepunkt ihrer Verbreitung um 1910. Diese kleinen Aufkleber wurden von Produktherstellern, wie z.B. Bahlsen, Erdal, Odol etc. herausgegeben und über den Einzelhandel an die Endkonsumenten gebracht. Im Format und Aufmachung sind sie den Briefmarken ähnlich und waren zum Sammeln in speziellen Alben gedacht. Sie hatten die Funktion, den Konsumenten der vertretenen Produkte Freude zu bereiten und dadurch an die Marke zu binden. Ein Vorteil für die Firmen war, dass die Verbraucher durch die Reklamemarken eine kostenlose Werbung leisteten.
    Die ausgestellten Exemplare wurden sehr wahrscheinlich vom hiesigen Fremdenverkehrsamt auf die ausgehende Post geklebt, da Diez bis 1990 als Felke-Stadt vermarktet wurde.
    Das Motiv zeigt die typische, für die Lebensreform-Bewegung ikonische Pose des „Lichtgebets“, die auch auf den Werbeprospekten des Diezer Naturheilbads zu sehen war. Abgebildet ist eine Frau, die aufrecht, mit erhobenen Händen zur Sonne zeigt. Dieses Motiv geht auf ein Bild des Malers Fidus zurück, das vor dem ersten Weltkrieg gemalt wurde.
    Amalia Palmieri

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