Nachdem Graf Zeppelin als Motor des deutschen Luftschiffbaus zwischen 1900 und 1906 bewiesen hatte, dass das Luftschiff ein brauchbares Transportmittel sein kann, begann sich auch das Militär für das neue Fahrzeug zu interessieren. Bereits das dritte Luftschiff Zeppelins, LZ 3, wurde 1908 vom Heer angekauft und erfolgreich erprobt. Das übernächste Exemplar, LZ 5, wurde im Jahr 1909 als zweiter militärischer Zeppelin mit dem Namen Z II vom Heer übernommen.
Am 22. April 1910 begleitete Z II eine Militärparade in Bad Homburg, an der auch der Kaiser teilnahm. Auf der Rückfahrt mit dem Ziel Köln wurde er vom Wind ins Lahntal getrieben, gelangte bis über Diez und drehte ab, um wegen starken Windes und Gasverlustes bei Blumenrod notzulanden.
Auf seinem stürmischen Landeplatz konnte er aber nur schlecht verankert werden. Am nächsten Mittag wurde der Zeppelin durch einen plötzlichen Sturm losgerissen, schnell lahnaufwärts weggetrieben und zerschellte nach nur rund zehnminütiger Irrfahrt irreparabel am Webersberg bei Weilburg. Noch bevor Soldaten der Diezer 160er Garnison per Sonderzug zum Schauplatz des Unglücks gelangten, um diesen zu sichern, waren Scharen von Schaulustigen angekommen und begannen, Fetzen der Ballonhaut und Teile des Aluminiumgerippes als Andenken herauszureißen. Auch drei Angehörige der Diezer Familie Baltzer fuhren hin, um sich ein Stück der imprägnierten Leinwand zu sichern. Möglicherweise brachte ihnen der Besitz eines eigenen Automobils den entscheidenden Zeitvorteil gegenüber den Sicherungsmannschaften, denn die Trophäenjagd war erfolgreich: Den drei Schaulustigen gelang es, ein kleines Stück von der gigantischen Zeppelinhaut zu ergattern, welches dann sorgfältig zugeschnitten und mit den wichtigsten Daten des Ereignisses beschriftet wurde: Den Namen der drei Ausflügler G., Emil und Lisbeth Baltzer, dem Datum und den Angaben zur letzten Reise des Zeppelins am 25. April 1910.