Nach dem Krieg, den das Herzogtum Nassau 1866 als Teil des Deutschen Bundes an der Seite Österreichs gegen Preußen geführt und verloren hatte, wurde das Herzogtum von Preußen annektiert. Herzog Adolph schied daraufhin aus dem Amt, doch blieben seine Bindungen an das Nassauer Land erhalten. Er konnte vier seiner Schlösser behalten, die er mit seiner zweiten Frau Adelheid in den folgenden Jahren immer wieder besuchte, um dabei alte Kontakte zu pflegen. Die gelegentlichen Besuche in seinem ehemaligen Herzogtum setzte er auch fort, nachdem er 1890 Großherzog von Luxemburg geworden war.
Dabei verstand er es, mit kleinen Geschenken an ehemalige Bedienstete, Beamte, Militärs oder Personen des öffentlichen Lebens die Erinnerung an seine vergangene Regentschaft lebendig zu halten. Solche Geschenke waren meist signierte Porträts Adolphs oder des Herzogspaars als Foto oder Kunstdruck, außerdem Medaillen, Urkunden, Orden und Porträts in Form kleiner Reliefs. Ein Teil dieser Herzogs-Devotionalien wurde offenbar auch über den Kunsthandel vertrieben und fand Eingang in so manche gründerzeitliche Bürgerwohnung im Nassauer Land. Sie sind noch heute leicht zu bekommen. Ihre Verbreitung schlägt sich auch in der beträchtlichen Zahl solcher Erinnerungsstücke in der Diezer Sammlung nieder. Dazu gehört ein hinter Glas gefasstes Doppelporträt Adolphs und Adelheids als Gipsrelief, montiert auf schwarzem Samt im schwarzen Medaillonrahmen. Die Machart der Rahmung mit Blechdeckeln, Schrauben und fehlerfreiem Uhrglas deutet auf eine späte Entstehungszeit des Reliefs um 1890 hin.